6 nützliche Tipps für dein Bewerbungsschreiben
Zeugnisse, Lebenslauf, Bewerbungsschreiben. Das sind die drei Mittel, mit denen du dich erfolgreich für eine Lehrstelle bewerben kannst. Da es jedoch nicht jedem so leichtfällt, einen superkreativen Text für sein Bewerbungsschreiben zu verfassen der quasi FIX zu einer Lehrstelle führt, geben wir dir ein paar nützliche Tipps. Und keine Angst, hier steht nicht nur „sei kreativ“, denn mit dieser Anweisung kann man oft nicht viel anfangen :-)
1 | Einleitung
Vielleicht hast du gar nicht mehr bis hierher gelesen (ok, eine etwas komische Annahme, denn du tust es gerade). Tatsache ist, dass Texte mit einem originellen oder „relevanten“ Anfang einfach öfter bis zum Ende gelesen werden. Man kennt es ja aus eigener Erfahrung: Liest sich etwas langweilig oder interessiert es einen nicht, stoppt man recht bald und liest etwas anderes. Damit dein Bewerbungsschreiben also die nötige Aufmerksamkeit bekommt, nimm dir Zeit und arbeite an diesem „door opener“ oder „ice breaker“ oder einfach ausgedrückt: an einem gelungenen Anfang.
Du könntest etwa schreiben, warum du dich für die Lehrstelle interessierst. Wo hast du sie gefunden? Sei individuell, verwende also nicht für jedes Bewerbungsschreiben den gleichen Beginn, sondern lies dich über die Firma ein und zeig, wie sehr du dich gerade für diese Lehrstelle interessierst.
2 | Du & die Lehrstelle. Perfect Match.
Sie es mal von der anderen Seite und versetz dich in die Rolle desjenigen, der vor einem Stapel Bewerbungsschreiben sitzt. Wenn er oder sie am Ende des Tages gefragt wird, an welches Bewerbungsschreiben er oder sie sich noch erinnern kann, sollte deines dabei sein! Also schreib nichts Langweiliges, sammle Informationen über den Betrieb oder das Unternehmen und gehe darauf ein. Geht’s etwa um eine Lehrstelle als Druckvorstufentechniker bei druck.at, könntest du zeigen, dass du weisst, worum es sich bei dem Lehrberuf überhaupt handelt. Und dass du gerne mit Grafik und Text zu tun hast, vielleicht selbst schon bei Publikationen und deren Druck mitgewirkt hast und du daher genau der Richtige oder die Richtige für die Stelle bist!
3 | Top-Besetzung für die Lehrstelle: Natürlich du!
Hier musst du vielleicht etwas abwägen: Zum einen solltest du zeigen, dass du genau die richtige Besetzung für die Lehrstelle bist. Aber bedenke: werde nicht zum Aufschneider, bleib am Boden und auch wenn du dich noch so top-besetzt für die Lehrstelle fühlst, das Bewerbungsschreiben soll nicht zu deinen Memoiren werden. Auf der anderen Seite solltest du dich auch nicht zu klein machen, denn Unternehmen suchen gerade dringend nach Lehrlingen und wären mehr als froh, dich zu bekommen! Such nach sachlichen Argumenten, beschreibe deine Stärken und warum es einfach eine Win-Win-Situation wäre, wenn du die Lehrstelle bekämst.
4 | Persönlich vorstellen – bitte um Einladung
Brennst du nur darauf, deine Stärken, deine Persönlichkeit und deine Fähigkeiten gerne persönlich und vor Ort zu präsentieren und freust dich darauf, die Menschen hinter dem Unternehmen (oder wenigstens ein paar davon) kennenzulernen? Auch wenn du nicht der offene Typ bist, dich eher vor einem Treffen scheust oder wie gerade beschrieben quasi ein „Real-Life-Top-Performer“ bist, die Frage nach einem persönlichen Treffen ist immer gut! Erstens zeigt es dein Interesse und zweitens wollen sich die Betriebe fast immer ein direktes Bild von dir machen. Das ist ja auch verständlich, denn würdest du jemanden einstellen, den du nicht wenigstens selbst einmal kennengelernt hast? Man muss sich ja immerhin auch gut verstehen und miteinander „harmonieren“.
PS: gerade in Zeiten mit Beschränkungen in persönlichen Kontakten (wir alle wissen wovon wir sprechen), kann es sein, dass es nur ein fast persönliches Treffen in einem Videotermin wird. Doch auch da könnt ihr, sowohl du als auch dein Gegenüber, sich ein gutes Bild voneinander machen. Achte nur darauf, dass du auch technisch gut vorbereitet in den Termin gehst (Wie sieht mein Hintergrund aus? Funktioniert das Mikro? usw.).
5 | Auf die Form(atierung) kommt es an
"reschreibfehler sin peinlich." Oder? Oft sind es nämlich die Kleinigkeiten, die über den Ausgang einer Entscheidung entscheiden. Zwei gleich gute Kandidaten? Das eine Bewerbungsschreiben sieht super aus, das andere gar nicht? Wie glaubst du wird die Entscheidung ausfallen? Hier ein paar Dinge, die du beachten solltest:
Länge: Nicht mehr als eine Seite (hier sind wir wieder bei den Memoiren)
Schrift: Es soll gut lesbar sein (keine supergewundenen Schriften und Schriftgrössen zwischen 10 und 11 für den Fliesstext).
Seitenränder: Lass etwas Platz zum Rand, so sieht es einfach besser aus (2 bis 2,5 cm zum linken und mindestens 1,5 zum rechten Rand hin).
Anschrift: Nach 5 bis 6 cm vom oberen Rand in folgender Form:
Frau XY
XY-Strasse
XY-Bezirk, XY Stadt
Betreffzeile, 2 Leerzeilen, dann die Anrede in höflichem „Sehr geehrte/r Frau/Herr“ (ACHTUNG: niemals Namen falsch schreiben!).
Gliederung: Es soll gut aussehen, meistens sagt es einem schon das Gefühl nach einem kurzen Blick auf das verfasste Werk. Verpacke deine Botschaft jeweils in Absätzen, gliedere die Themen gut durch (Einleitung, Hauptteil, Schluss) und bereite es in der Formatierung eher locker auf, liest sich dann gleich besser!
6 | Sei proaktiv
Du hast deine Traumlehrstelle gefunden, es ist jedoch gerade keine Lehrstelle ausgeschrieben? Macht doch nichts, versuch’s trotzdem. Wie heisst es so schön: „Bewerbungsschreiben schreiben und schicken kostet ja nichts“. Vielleicht kannst du mit deiner Art und deinem Können die Betriebe erst auf die Idee bringen, einen Lehrling einzustellen. Oder sie haben es sowieso vor, aber noch nicht gemacht, dann startest du gleich auf der Pole Position.
Du bist dir noch nicht ganz sicher welche Lehrstelle es werden soll. Es gibt ein paar Tipps, die dir helfen können die richtige Lehrstelle für dich zu finden.